Sturmschäden Versicherung: Welche greift bei welchen Schäden?

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Nachtaufnahme von 3 Blitzen im Stadthimmel | VELUX Magazin
Weltweit zeigen sich die Auswirkungen der Klimakrise, und auch hierzulande steigt die Unwettergefahr. Unser Zuhause ist meist der Ort, wo wir uns zum Schutz vor den Naturgewalten zurückziehen. Aber auch das trägt unter Umständen Sturmschäden davon – insbesondere Dächer sind den Extremzuständen der Witterung ausgesetzt. Welche Versicherung bei welchem Sturmschaden greift und wie Sie mit Unwetterschäden und Versicherungen umgehen, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) haben im Jahr 2023 Versicherungsunternehmen für Schäden durch Unwetter mit Sturm, Starkregen, Blitz und Hagel an Gebäuden eine Summe von 5,6 Milliarden Euro ausgezahlt. Der größte Teil dieser Unwetterschäden – eine Versicherungssumme von 2,7 Milliarden Euro – wurde durch Sturm und Hagel verursacht. An Kraftfahrzeugen richteten Unwetter weitere Schäden in Wert von rund 1,92 Milliarden Euro an.

Die Höhe dieser Summen zeigt, welchen Schaden Stürme und Unwetter jedes Jahr wieder anrichten – und wie wichtig es ist, als Hausbesitzer, Mieter oder Autofahrer gut abgesichert zu sein. Versicherungen sind allerdings oft komplex. Es gibt nicht eine einfache „Sturmschädenversicherung“. Für die verschiedenen Szenarien und Versicherungsobjekte haben Sie verschiedene Möglichkeiten:

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Die richtige Versicherung für Sturmschäden an Dach, Ziegeln und Dachfenstern

Sollten durch Unwetter Schäden an Ihrem Dach entstehen – etwa durch Sturm, Blitzeinschlag oder einen umgestürzten Baum – dann haftet die Wohngebäudeversicherung. Sie greift bei abgedeckten Dächern, kaputter Dacheindeckung oder Unwetterschäden am Fenster, an Rollläden oder der Photovoltaik-Anlage. Und auch Gebäude-Zubehör ist inbegriffen: Briefkasten, Müllboxen, Klingelanlage oder die Terrasse sind direkt mitversichert. Folgeschäden sind dabei in der Regel ebenfalls abgedeckt: So ein Fall liegt etwa vor, wenn es durch das vom Sturm abgedeckte Dach regnet und dadurch ein weiterer Schaden entsteht.
Aber Achtung: Eine Versicherung für Sturmschäden greift erst bei Windstärke 8, also ab 63 Km/h. Für den Nachweis gegenüber der Versicherung müssen Sie aber nicht beim Sturm vor der Tür die Windgeschwindigkeiten messen – es reicht eine offizielle Unwetterwarnung, die von den Behörden ausgegeben wurden, um der Versicherung Sturmschäden nachzuweisen. Hagel wiederum ist unabhängig von seiner Stärke (etwa die Größe der Hagelkörner) versichert.
Bäume sind ein besonderer Fall: Ein einfach umgefallener Baum gilt bei der Versicherung nicht als Unwetterschaden. Kosten für Zersägen und Entsorgen trägt sie ohne Zusatzversicherung daher nicht. Beschädigt der Baum durch das Umstürzen ein Haus, greift die Wohngebäudeversicherung. Ausnahme: Der Baum war schon vorher erkennbar morsch oder gefährdet. Hier muss die Haftpflichtversicherung des Baumbesitzers übernehmen.

Sie wollen nicht im Regen stehen: Mit der richtigen Versicherung schützen Sie sich vor hohen Kosten durch Unwetter- und Sturmschäden.

Sturmschäden: Versicherung für Möbel und Inventar

Eine Wohngebäudeversicherung greift nur für das Gebäude selbst: Möbel und Einrichtungsgegenstände müssen über eine Hausratversicherung abgedeckt werden. Dies greift z.B., wenn durch einen Blitzeinschlag der Fernseher oder Laptop Schaden nimmt.

Im Gegensatz zur Wohngebäudeversicherung, die in der Regel der Hausbesitzer abschließt, ist eine Hausratversicherung auch sinnvoll für Mieter. Wichtig ist: Diese greift nicht bei Gegenständen, die sich auf der Terrasse und draußen befinden. Wenn also Unwetterschäden an draußen stehendem Gartenmobiliar entstehen, haftet die Hausratversicherung nicht. Auch bei grober Fahrlässigkeit übernimmt die Versicherung Ihre Schäden nicht. Klassisches Beispiel: Sie haben bei einem Unwetter die Fenster offen gelassen und nun einen Wasserschaden im Wohnraum.

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Versicherung für zusätzliche Sturmschäden: Elementarversicherung

Über die üblichen Gefahren für ein Gebäude hinaus bieten viele Versicherer eine Elementarversicherung an. Diese trägt Schäden, die durch seltene, aber existenzbedrohende Naturgefahren entstehen, etwa bei Überschwemmungen, Erdrutschen oder ein durch Schneelast eingebrochenes Dach. Die Höhe der Versicherung berechnet sich nach dem Wohnort und Risiko. Elementarversicherungen lassen sich meist nicht für einzelne Ereignisse abschließen, sondern gelten für einen Katalog bestimmter Schäden. Oft ist die Elementarversicherung recht kostspielig, daher macht eine Prüfung der tatsächlichen Gefahr an Ihrem Standort Sinn.
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Sturmschäden Versicherung für das Auto

Doch was ist mit dem Auto? Ihre Teilkasko-Versicherung haftet für unmittelbare Sturm- und Hagelschäden, also Schäden direkt durch Hagel, herunterfallende Ziegel oder Steine. Auch Äste oder Verkehrsschilder, die auf das Kfz stürzen, sind abgedeckt. Die Teilkasko trägt aber nur Schäden, die nicht selbst verschuldet sind. Wenn Sie während eines Sturms einen umgestürzten Baum rammen, zahlt in der Regel nur die Vollkaskoversicherung. Sollte ein Baum auf Ihr Auto stürzen, ist das – ähnliche wie beim Haus – ein Sonderfall: Wenn dieser Baum schon von dem Unwetter erkennbar morsch war, muss die Haftpflichtversicherung des Baumbesitzers haften.

Was tun bei Sturmschäden?

Das Wichtigste bei jedem Sachschaden: Bleiben Sie in Sicherheit und begeben Sie sich nicht in Gefahr, etwa um den Sachschaden zu begrenzen oder provisorisch zu beheben. Nachdem ein Sturmschaden aufgetreten und die Gefahr gebannt ist, sollten Sie für die Versicherung den Sturmschaden möglichst umfassend dokumentieren. Je genauer, desto besser. Beachten Sie dafür folgende Hinweise:
  • Machen Sie Fotos von den Sturmschäden
  • Machen Sie eine Liste mit Schäden und beschädigten Gegenständen
  • Legen Sie, wenn nötig, Skizzen an
  • Markieren Sie bei einem vollgelaufenen Keller den höchsten Wasserstand inkl. Zeitpunkt
  • Wenn die Reparaturen durchgeführt werden, bewahren Sie die Rechnungen auf
  • Suchen Sie auch – falls möglich – die Rechnungen der beschädigten Gegenstände, um dieser der Versicherung vorlegen zu können
Melden Sie Ihre Sturmschäden so schnell wie möglich, auf jeden Fall innerhalb einer Woche nach Auftreten. Dafür brauchen Sie Ihre Versicherungsnummer. Es könnte sein, dass Ihre Versicherung einen Sachbeauftragten schickt, der die Unwetterschäden begutachtet. Sollten Sie etwa aufgrund dieses Besuchs noch nicht sofort alle Schäden beheben können, haben Sie trotzdem eine Schadensminderungspflicht. Das bedeutet, Sie müssen zumutbare Maßnahmen ergreifen, um den Schaden so gering wie möglich zu halten. Kleben Sie kaputte Fenster etwa mit Folie ab, damit es nicht weiter hereinregnet.

Die Scheiben in modernen Dachfenstern sind hagelsicher. Sie brauchen also keine Angst vor Glasbruch zu haben.

Wie beuge ich Sturmschäden vor?

Eine Versicherung gegen Sturmschäden sollten Sie definitiv abschließen. Doch die beste Alternative zur Auszahlung von Schadenssummen ist das Vorbeugen von Unwetterschäden. Prüfen Sie daher vor der Sturmsaison Herbst und Winter Ihre Fenster, Dächer und Fassaden. Bei der Prüfung der Bäume kann Ihnen ein Baumpfleger helfen und gefährdete Äste oder Bäume entfernen. Prüfen Sie auch die Ziegel rund um Ihr Dachfenster.

Besondere Vorkehrungen an Ihren Dachfenstern selbst müssen Sie nicht treffen. So ist Hagel für Dachfenster eine überschätzte Gefahr - Dachfenster von VELUX etwa sind als hagelsicher eingestuft und seit 2018 sowohl Innen als auch Außen mit Verbundsicherheitsglas ausgestattet. Schadensfälle bei Unwetter am Dachfenster sind eher verbogene oder verbeulte Bleche rund um das Fenster selbst. Gehen Sie dennoch auf jeden Fall sicher, dass alle Fenster dicht sind und kein Regen eindringen kann. Durch elektrische Dachfenster mit Regensensor können Sie außerdem verhindern, dass das Fenster versehentlich beim Unwetter offen bleibt.

Mit den richtigen Vorkehrungen und der entsprechenden Versicherung gegen Unwetter sind Sie also bestens für jeden Sturm gerüstet. Machen Sie sich also keine Sorgen um Ihr Dach und Ihr Haus bei dem nächsten Unwetter.

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FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Versicherung gegen Sturmschäden

Welche Versicherung brauche ich für Sturmschäden an meinem Haus?

Für Schäden an dem Haus selbst greift die Wohngebäudeversicherung. Das umfasst Hagelschäden an Ziegeln und abgedeckte Dächer oder beschädigte Dachfenster. Bei besonderen Unwetterschäden wie Überschwemmungen benötigen Sie eine zusätzliche Elementarversicherung.

Welche Unwetterversicherung greift bei Schäden an Möbeln und Inventar?

Inventar und Möbel sind über die Hausratversicherung abgedeckt. Der Außenbereich mit Dingen wie Gartenmöbeln ist dabei in der Regel nicht mitversichert.

Greift meine Kfz-Versicherung für Sturmschäden am Auto?

Für Unwetterschäden etwa durch herabfallende Ziegel oder Äste haften Teil- und Vollkasko-Versicherung. Sollte Ihr Auto nur per Haftpflicht versichert sein, haftet die Versicherung bei Sturmschäden nicht.

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